Ausbildung in Ayurveda-Medizin

Ayurveda Arzt und Naturheilpraktiker/in mit eidg. Diplom in Ayurveda-Medizin

In der Schweiz praktizieren einerseits indische Ayurveda-Ärzte (Vaidyas) mit jahrelangen unterschiedlichen Ausbildungen an indischen Universitäten aber auch Schulmediziner mit Zusatzausbildungen in Ayurveda-Medizin.

Seit 2015 kommen die neu reglementierten Berufe in der Komplementärmedizin hinzu.

Arzt mit Spezialisierung in Ayurveda

Der Arzt mit Spezialisierung in Ayurveda hat nach dem Studium der Schulmedizin eine Ayurveda-Ausbildung absolviert. Er behandelt vor allem diejenigen Patienten, die sich in Behandlung durch eingreifende allopathische Therapien befinden (Interaktionen), sowie diejenigen mit Risikofaktoren oder fortgeschrittenen Erkrankungen. Da viele Ärzte ein Spezialgebiet in Schulmedizin haben, können sie sich auf ihrem Gebiet in Ayurveda spezialisieren.

 

Zwei eidgenössisch reglementierte Berufe in der Komplementärmedizin – einer davon in der Alternativmedizin

Alle Berufs- und Schulverbände der verschiedenen Fachrichtungen in der KAM (Komplementär- und Alternativmedizin), welche an der Schaffung eines eidgenössisch anerkannten Berufes interessiert waren, schlossen sich 2005 unter einer einzigen Dach-Organisation zusammen. Diese nennt sich seit 2009 Organisation der Arbeitswelt Alternativmedizin OdA AM.
Vom Bund wurde dies unter der Leitung des Staatssekretariates für Bildung, Forschung und Innovation SBFI so vorgeschrieben.
Gemeinsam war man seither auf dem Weg der Reglementierung des Berufes Naturheilpraktiker/In mit eidgenössischem Diplom in Ayurveda-Medizin – nebst den Fachrichtungen Homöopathie, Traditioneller Chinesischer Medizin TCM und  Traditioneller Europäischer Naturheilkunde TEN.

 

Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom in Ayurveda-Medizin

Der Naturheilpraktiker mit eidg. Diplom in Ayurveda hat eine vollständige Ausbildung in Ayurveda-Medizin absolviert und zusätzlich die Ausbildung in den Grundlagen der Schulmedizin gemäss Berufsprofil der OdA AM (www.oda-am.ch), ohne vorgehend eine  Ausbildung im medizinischen oder paramedizinischen Bereich gemacht zu  haben. Im Bereich Ayurveda hat er die gleichen Kompetenzen wie der Arzt mit Spezialisierung in Ayurveda. Die Ausbildung wird mit einem vom SBFI anerkannten eidgenössischen Diplom abgeschlossen.
Der Ayurveda-Praktiker übt Ayurveda-Medizin in ihrer ganzen Bandbreite aus und kann die Behandlung eines Klienten vollumfänglich übernehmen. Er kann mit einem oder mehreren Ayurveda-Therapeuten zusammenarbeiten, da deren Tätigkeitsbereich das seine ergänzt. Er muss seine eigenen Grenzen und diejenigen von Ayurveda kennen, und falls die Situation es erfordert, einen Klienten an einen Arzt überweisen oder mit einem solchen zusammenarbeiten. Er stellt Diagnosen nach Ayurveda, verordnet ayurvedische Arzneimittel, erstellt vollständige Behandlungspläne, die Manualtechniken und Diätetik umfassen, verordnet invasive Behandlungen und wendet diese an. Er übernimmt zudem bei einem Klienten die psychologische Begleitung nach Ayurveda, sofern dies indiziert ist.