Ayurveda-Therapie

Anwendungen

Ayurveda-Therapie umfasst die Bereiche Manualbehandlungen und therapeutische Beratung (Ernährung, Lebenshygiene, psychologische Beratung). Ein Ayurveda-Therapeut behandelt Ungleichgewichte und funktionale Störungen. Er behandelt den Klienten entweder selbständig, in Zusammenarbeit mit einem Naturheilpraktiker in Ayurveda-Medizin oder einem Arzt mit Spezialisierung in Ayurveda.

Behandlung und Beratung

Jede Behandlung beginnt mit einer vom Therapeuten erstellten vollständigen Gesundheitsbilanz. Sie dient dazu, die Konstitution des Klienten zu bestimmen, seine allfälligen Ungleichgewichte zu ermitteln und ein individuelles Therapieschema zu erstellen. Dann führt der Therapeut die Manualbehandlungen durch, und falls dies indiziert ist, zeigt er dem Klienten Yoga- und Atemübungen (Pranayama). Ausserdem begleitet er ihn in seinem gesundheitlichen Entwicklungsprozess im Bereich Ernährung und Lebenshygiene und auf psychologischer Ebene. Er berücksichtigt dabei seine sozio-kulturelle, berufliche und umweltbedingte Situation und seine persönlichen Ressourcen. So lernt der Klient seine Konstitution und seine Ungleichgewichte nach der Lehre des Ayurveda kennen, was ihm erlaubt, seine Stärken und Schwächen, Bedürfnisse und Unverträglichkeiten, sowie seine durchgemachten Krankheiten und diejenigen, zu denen er veranlagt ist, zu verstehen. Er lernt auch, sich selbst in die Hand zu nehmen und Ungleichgewichte zu korrigieren oder zu vermeiden, um der Krankheit vorzubeugen. Die therapeutischen Konsultationen werden im Laufe der Behandlungsperiode so oft wie nötig wiederholt, und dabei wird jedes Mal die Entwicklung beurteilt und die Strategie wenn nötig neu angepasst.

 

Therapeutische Beratung

Es ist nicht empfehlenswert zu warten, bis eine Krankheit sich festsetzt und fortschreitet, bevor man etwas unternimmt, um die Gesundheit wiederherzustellen. Es gibt viele Anzeichen, die zeigen, dass ein Organismus sein physiologisches Gleichgewicht verlassen hat, und gerade da hat Ayurveda sicher am meisten zu bieten. Denn worin könnte man sinnvoller investieren als in die Bewahrung oder Wiederherstellung seiner Gesundheit, solange dies noch möglich ist, und in die Vorbeugung von Krankheiten, zu denen man neigt oder für die man familiäre, sozio-kulturelle oder beruflich bedingte Risikofaktoren aufweist? Dazu muss man jedoch verstehen, was Gesundheit ist. Man muss auch die Stärken und Schwächen seiner Konstitution und seine persönlichen Schwachpunkte kennen, und vor allem die Mittel, die Ayurveda in den Bereichen Lebenshygiene, Ernährungslehre, mentale Hygiene und Ordnungstherapie für jedermann zu bieten hat. Sofern diese indiziert sind und differenziert angewendet werden – d. h. unter Berücksichtigung der Konstitution und der individuellen pathophysiologischen Ungleichgewichte – sind sie sehr wirksam.

Die Aufgabe des Ayurveda-Therapeuten besteht darin, für den Klienten eine vollständige Gesundheitsbilanz mit Bestimmung der Konstitution und der physiologischen Ungleichgewichte zu erstellen. Auf Grund dieser Bilanz und unter Anwendung seiner Kenntnisse in Lebenshygiene, Diätetik und Psychologie nach den Prinzipien des Ayurveda berät und begleitet er den Klienten prozessorientiert und unter Berücksichtigung von dessen sozio-kultureller, beruflicher und umweltbedingter Situation, sowie von dessen persönlichen Ressourcen, dies ebenso auf kurativer wie auf präventiver Ebene.

 

Berufe

Ayurveda-Therapie wird in der Schweiz seit 2015 von national anerkannten Komplementärtherapeuten mit eidg. Diplom in Ayurveda-Therapie praktiziert sowie bereits seit Jahren von Ayurveda-Therapeuten mit unterschiedlichen individuellen Ausbildungen (siehe Liste Praktizierende).